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Presse

12/98 Lindau, Kulturwirtschaft "Festland"
VON DER VIELFALT EINES DAMENABENDS
Keiner der paar anwesenden Männer mußte sich sorgen, einer gallig-provokanten Literaturattacke gegen sein Geschlecht beizuwohnen. "Huren, Luder & Xanthippen" bezog seinen Reiz aus der deklamatorischen und musikalischen Qualität der beiden Interpretinnen. So verwundert es auch nicht, wenn mehr als ein Drittel der Texte männlichem Geist entsprangen, und Goethe kam da als Auftakt des Abends in der Kulturwirtschaft Festland gerade recht. über die "gutbürgerliche Frau" kreiste sein Denken, und mit der unendlichen Wiederverwertbarkeit häuslichen Abfalls befaßte sich ein Stück von Theodoretta Rosenblüh,das sich unter dem Titel "Schmücke dein Heim" verirrte. Das wollte natürlich nicht ganz ernst genommen sein, und Jutta Klawuhn vom Theater Ravensburg lavierte bravourös zwischen der historischen Gültigkeit solcher Zeilen und der zulässigen Portion Humor, die ein Hinhören geradezu erzwingt.
Einer geschickten Auswahl gelang es dann zusehens, die allmählich wachsende Auflehnung gegen die klassische Frauenrolle und fragwürdige Moralvorstellungen in den Vordergrund zu rücken. Brechts Seeräuberjenny gehörte natürlich auch in diese Runde, und es ist der famosen Sprechkunst Jutta Klawuhns zu danken, wenn sie den abwechslungsreichen Textreigen zur unterhaltsamsten Kleinkunst erhob. Zwischen Extremen wie den "Briefen aus dem Gefängnis" von Rosa Luxemburg und J.F. Garners köstlichem Makler-Verriß "der andere Froschkönig" bewegte sie sich mit selbstverständlicher Sicherheit. Isolde Werner, ausgewiesene Jazzsängerin und Gitarristin, steuerte verschiedene Songs oder lautmalerische Melodien bei, die manchen Text - etwa bei der Loreley - in ein ganz neues Spannungsfeld rückte. Die Songs selbst - man denke an das "Girl von Ipanema" oder "Love for Sale" glänzten mit professioneller Sicherheit und bestachen durch das enorme Jazzfeeling dieser Künstlerin.
Kurz und herrlich dann die Zugabe, als nach dem weit umspannten Damenabend der hübsche Wunsch stand: "Ich wollt, ich wär ein Huhn."

6/98 Meersburg, Klosterkeller (SZ)
EIN LITERARISCH-MUSIKALISCHER DAMENABEND DER EXTRAKLASSE
Kleine Kostbarkeiten vom Damenduo Isolde Werner und Jutta Klawuhn im Klosterkeller Nicht neu, wenngleich auch nicht alltäglich, ist der Versuch, Literaturzitate mit musikalischer Begleitung zu verknüpfen. Immer mit einem Hauch von künstlerischer Exklusivität behaftet, liegt die Gefahr nahe, allzu schwere und anspruchsvolle Kost zu servierenl Nicht so bei Isolde Werner und Jutta Klawuhn. Mit reichlich Textmaterial von Elfriede Jelinek bis Rosa Luxemburg und einer Gitarre betrat das Damenduo die Bühne. Begleitet von Isolde Werners einfühlsamem und filigranen Saitenspiel kamen Frauen zu Wort...das schloß übrigens auch die äußerung namhafter Männer über das weibliche Geschlecht mit ein. So zum Beispiel Heinrich Heines Warnung vor der Macht der Verführung, verpackt in die lyrische Legende von der Lorelei. Thematisch gleich nebenan, aber vor dem Hintergrund einer ganz anderen Epoche: Das Lied von der Seeräuberjenny. Kurt Weill und Bert Brecht schrieben das Stück einst für die Dreigroschenoper. Vielleicht die Szene, in der Isolde Werners jazzige Gitarrenklänge und Jutta Klawuhns Rezitation am stimmigsten ineinander griffen. "Mit 14 Jahren schon ein Mannweib zu sein, welcher Frau gelingt das schon," sagt Djuna Barnes trotzig in ihrem "Tagebuch eines gefährlichen Kindes". Statement aus dem Zwischenreich einer Heranwachsenden...schön gehässig rübergebracht von Jutta Klawuhn. Mal zart und verträumt, dann wieder resolut, oder auch mal ganz bissig-ironisch, wie in James Finn Garners abgewandeltem Märchen vom Froschkönig, der sich als geldgieriger Immobilienmakler entpuppt und den Teich trockenlegen will. Die Dramaturgin demonstrierte ein facettenreiches Spektrum menschlicher Befindlichkeiten.
Kleine Kostbarkeiten waren die Solodarbietungen von Isolde Werner, in denen sie sich als gefühlvolle Vokalartistin und hervorragende Jazzgitarristin empfahl. Kompositionen wie Tom Jobims "Girl from Ipanema" oder Cole Porters "Love for Sale" meisterte sie nicht nur mit exzellenter Technik, sondern hauchte ihnen auch die nötige Portion Atmosphäre ein.

2/98 Südkurier Friedrichshafen
SCHILLERNDE WELTEN SCHRäGER DAMEN
Anläßlich des internationalen Frauentags präsentierten Jutta Klawuhn und Isolde Werner ihr Programm. Dabei ging es um Frauen, die nicht am Rockzipfel eines Mannes hängen, die aussergewöhnlich sind, schräg oder auch distinguiert und etepetete wie eine "New Yorker Lady", aus deren Tagebuch von Dorothy Parker Jutta Klawuhn unter anderem las...
Ein Kaleidoskop an Frauenpersönlichkeiten boten die beiden Künstlerinnen ihrem amüsiert lauschenden Publikum. Denn auch wenn der Inhalt der Texte durchaus ernst gemeint war, so hatten die ZuhörerInnen doch immer wieder etwas zu lachen. Sie hörten Berichte, Auszüge aus Tagebüchern und Romanen, Lieder, Briefe und Dokumente von sog. "bad women", die eine scheinheilig-tugendhafte Gesellschaft am liebsten auf dem Weg zur Hölle sehen würden. "Calamity Jane", eine Westernlady, war so eine...
Künstlerisch durchweg auf hohem Niveau schlüpfte Jutta Klawuhn in die unterschiedlichsten Frauenrollen. Das Zuhören war eine Freude, die Vorlesestimme ironisch-witzig, verträumt, spröde. Isolde Werner schuf dazu die Atmosphäre und beeindruckte mit musikalischem Können, Ausstrahlung und einer klaren, sensiblen, einmaligen Stimme.

1/99 Bad Waldsee, Maximilianbad (SZ)
DIE SEHNSUCHT DER "POWERFRAU" NACH EINEM STARKEN MANN
....Die beiden Künstlerinnen boten ihrem amüsiert lauschenden Publikum einen Einblick in die schimmernden Welten früher Emanzen. Schade nur, dass sich viele Männer durch den Titel der Lesung abschrecken ließen, zu kommen.
"Ich bin verliebt in die Liebe, denn sie erlaubt mir, die Welt als schimmerndes Wesen zu sehen" schrieb die Sozialistin Rosa Luxemburg. Auch das epfindsame Wesen der "Powerfrauen" und ihre Sehnsucht nach einem starken Mann kam beim Damenabend zum Vorschein... Im Märchen "Der andere Froschkönig" wird das Bild der "gutbürgerlichen Frau" (Goethe), die sich anständig und fromm zu verhalten hat, über Bord geworfen. Die Prinzessin erscheint als "militante ökofeministin", die den Frosch, der sich zu einem geldgierigen Immobilienmakler im Polohemd wandelt, am Ende ertränkt...Die Macht der Frauen verdeutlichen Heinrich Heine und Friedrich Silcher in ihrem Text über die Sagenfigur Loreley. Die musikalischen Einlagen der Waldseerin versetzten das Publikum in die passende Atmosphäre. "Als Isolde Werner zum Brief der Calamity Jane mit verzerrter Gitarre und Mundharmonika eine "Spiel-mir-das-Lied-vom-Tod" - Atmosphäre schuf, fühlte ich mich gleich in die Zeit des Wilden Westens versetzt", meinte eine entzückte Zuhörerin. Die Lieder klangen verträumt und waren exzellent gespielt.
Schauspielerisch sehr gekonnt verlieh Jutta Klawuhn jeder Frauenfigur eine einzigartig, individuelle Austrahlung. Einmal las sie mit ironischem Unterton, dann wieder witzig, im nächsten Stück spröde und trocken. Eine wahre Freude!

6/98 Südkurier überlingen
DER MANN ALS SOLCHER UND DAS UNERGRüNDBAR WEIBLICHE
Ein "kulturelles Kontrastprogramm zur Fußballweltmeisterschaft wollte Dr. Franz Schwarzbauer seinen Besuchern bieten. Bewußt wurde der Damenabend zum Tage des Eröffnungsspieles angesetzt, doch Schwarzbauers Befürchtungen, das einzige männliche Wesen an diesem Abend zu sein, erwiesen sich als unbegründet. Was aber den Gästen an diesem Abend geboten wurde, war mehr als hörenswert. Das unergründbare weibliche Wesen in all seinen Facetten wurde hier, meist augenzwinkernd, präsentiert. Hintergründig-tiefsinnig, aber auch nachdenklich, ließ Jutta Klawuhn die Frauen selbst sprechen oder Männer, deren Ansichten über die Frauen in den verschiedenen Jahrhunderten von sich geben.
Dezent, aber dennoch akzentuiert untermalte Isolde Werner die Rezitationen von Jutta Klawuhn, setzte selbst mit eigenen Interpretationen amerikanischer Jazzkonponisten einen eigenen Schwerpunkt im Programm. Dabei wußte sie durch ihren klaren, schnörkellosen Gesang, der dennoch das Bluesfeeling zum Zuhörere brachte sowie ihr gekonntes nuanciertes Gitarenspiel zu überzeugen. Beide Frauen bildeten trotz der Gegensätze eine Einheit, ergänzten sich in idealer Weise. Ganz in ihren Bann schlug Jutta Klawuhn den Zuhörer mit ihren Rezitationen...Immer wieder verstand es Jutta Klawuhn, sich in die Personen hineinzuversetzen, sie vor dem geistigen Auge des Zuhörers durch ihre Intonation, ihre nuancenreiche Darstellung auferstehen zu lassen.
Insgesamt ein gut gewähltes Programm, das vielen aus der Seele sprach.

11/97 Kulturhaus "Caserne" Friedrichshafen (Südkurier)
ZUM DAMENABEND EIN BISSCHEN SAURES
Ein nicht ganz so feministischer Abend
....was Jutta Klawuhn und Isolde Werner auf die Bühne brachten, roch bei flüchtigem Schnuppern stark nach Feminismus, für Männer eine heikle Sache. Kein Wunder also, dass fast nur Frauen den ausverkauften Saal der Caserne füllten. Doch die Zeiten sind vorbei, als Frauen sich entweder für Hexe oder Hausmütterchen entscheiden mußten. Mit Fingerspitzengefühl und gelegentlicher Ironie nähern sich Werner und Klawuhn den Weiblichkeitsvorstellungen und Frauenschicksalen.
Mit einer Naivität, durch die der Schalk blitzte liest sich Jutta Klawuhn durch eine Satire der Häuslichkeit. Mit Auszügen aus den Briefen der Calamity Jane, eines Flintenweibs des Wilden Westens, läßt Klawuhn die bürgerlichen Idyllen hinter sich. Sensibel fügt sie sich in die Stimmung der Sätze hinein, die sie vorträgt.
Nicht minder imponierend ist Isolde Werners Beitrag: Unheimliche, spärliche Töne auf der E-Gitarre begleiten die Geschichten der wilden Calamity, überzeugend gelingen ihr auch die Interpretationen jazziger Stücke.
Was wäre ein Damenabend, der den Herren nicht doch noch Saures serviert: als träfe das Märchen vom Froschkönig die Mannesehre nicht schon schlimm genug, mutiert das geküßte Vieh zu einem Immobilienhändler... Nach kurzem Zögern fallen die Herren in den Applaus der Damen ein. Beinahe wären sie heil davon gekommen.

11/97 (SZ Friedrichshafen)
MIT REVOLVER UND NAGELFEILE STEHEN SIE IHRE FRAU
....eine illustre Folge an Weibsildern haben die Damen Klawuhn und Werner versammelt, um zu zeigen, was Frauen so drauf haben. Dafür griffen sie tief in alte und neue Bücherkisten, fanden Abseitiges und Naheliegendes, das den wenigen Herren im Publikum klar machte, was eine Harke ist. Darunter übrigens keinewegs nur Texte von Frauen. Auch Herr von Goethe, Monsieur Heine oder Meister Tabori kamen zu Wort.
Facetten weiblichen Denkens, weiblicher Sichtweisen und was die Männer dafür halten, läßt Jutta Klawuhn in ihrer - vor allem was ihre Stimmlagen und Mimik betrifft - beinahe schon szenischen Lesung aufschillern, dezent von Isolde Werner auf der Gitarre begleitet, interpretiert oder übergeleitet...
.... die Komposition des Programms setzt immer wieder auf Kontraste, die die bunte Palette an Typinnen gegeneinander abheben und so in der Wirkung verstärken.

3/01 "Molke" Friedrichshafen (SZ)
ABGEBROCHENE FINGERNäGEL, PRINZEN ANDERER ART
....Sie gaben Texte und Musikstücke zum Besten, die die Besucherinnen des Frauentages in der Molke immer wieder zum Schmunzeln brachte. Auszüge aus Briefen, Tagebüchern, Liedern, Dokumenten und Geschichten wurden brilliant erzählt von Jutta Klawuhn. Mit trockenem Unterton, ironisch-witzig, lasziv, immer wieder in die Runde blickend.
Unterstrichen wurden ihre Texte dabei von Künstlerin-Kollegin Isolde Werner. Sie entführte mit erstklassigem musikalischen Können und einer sensiblen, klaren und einmaligen Stimme in die Welt von damals.